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Prävention nichtübertragbarer Krankheiten: Bilanz zu den Strategien

Nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Sucht verursachen in der Schweiz viel Leid und Kosten. Mehr Menschen sollen gesund bleiben. Und mehr Menschen sollen trotz chronischer Krankheit oder Abhängigkeit eine gute Lebensqualität haben. Für diese Ziele arbeiten seit 2017 zahlreiche Partner nach der nationalen Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten und nach der nationalen Strategie Sucht. Zur Halbzeit hat das BAG zusammen mit der GDK und Gesundheitsförderung Schweiz die Massnahmenpläne überarbeitet, welche der Bundesrat am 19. August 2020 zur Kenntnis genommen hat.

Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI

«Wir alle wollen gesund älter werden. Dazu können wir mit dem eigenen Verhalten viel beitragen. Wer nichtübertragbare Krankheiten verhindert, erhöht seine Lebensqualität und dämpft die Gesundheitskosten. Wichtig ist dazu aber auch ein Umfeld, das uns einen gesunden Lebensstil erleichtert, wie attraktive Velowege, rauchfreie Schulen oder Beratungsangebote für alle Lebensphasen. Gesundheitsförderung und Prävention ist eine gemeinsame Aufgabe. Ich danke allen, die sich im Rahmen der beiden Strategien NCD und Sucht für eine gesunde Bevölkerung engagieren.»

Lukas Engelberger, Präsident Gesundheitsdirektorenkonferenz

«Fast vier Jahre nach dem Start der NCD-Strategie ziehen die Kantone eine positive Bilanz. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Umsetzungspartnern wurde intensiviert. So können die Gesundheitsförderung und die Prävention von nicht übertragbaren Krankheiten gestärkt und damit längerfristig die Krankheitslast und deren Folgen gemindert werden. Bereits 23 Kantone setzen aktuell ein Kantonales Aktionsprogramm in den Bereichen Ernährung, Bewegung und/oder psychische Gesundheit um.»

Guido Graf, Stiftungsratspräsident Gesundheitsförderung Schweiz

«Als ein Träger der Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten sucht Gesundheitsförderung Schweiz den Dialog mit Bund, Kantonen, Betrieben, Akteuren im Gesundheitswesen und der Zivilgesellschaft. Gemeinsam werden Lösungen in den Themen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit entwickelt und umgesetzt. Die Stiftung orientiert sich am Ziel der gesundheitlichen Chancengleichheit – um so einen grösstmöglichen Mehrwert für die gesamte Schweizer Bevölkerung zu schaffen.»

Ein gesunder Lebensstil kann nichtübertragbare Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes vermeiden oder deren Folgen lindern. Mit ganz unterschiedlichen Massnahmen lässt sich dieser fördern : Das reicht von baulichen Massnahmen, welche Bewegung fördern, über die Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz bis zur Vollzugskontrolle von Gesetzen, die den Konsum von Substanzen regeln. Die beiden nationalen Strategien «Prävention nichtübertragbarer Krankheiten» und «Strategie Sucht» bündeln diese vielseitigen Massnahmen. Sie sorgen für eine gemeinsame Ausrichtung und abgestimmte Ziele. Beide Strategien laufen von 2017-2024.

Zwischenevaluation zeigt: Umsetzung läuft, ist aber anspruchsvoll

In der ersten Halbzeit der Strategien sind zahlreiche Konzepte und Projekte entstanden. Einige ausgewählte Beispiele:

  • Das neue Monitoring-System www.monam.ch liefert allen Umsetzungspartnern Zahlen zu Sucht und nichtübertragbaren Krankheiten.
  • Gesundheitsförderung Schweiz und das BAG haben zahlreiche Projekte unterstützt, welche die Prävention in der Gesundheitsversorgung stärken.
  • Mit der Informationsplattform «Praxis Suchtmedizin» hat die Ärzteschaft die Suchtmedizin stärker in der Grundversorgung verankert.
  • Das Konzept «Früherkennung und Frühintervention» wurde auf verschiedene Lebensumstände und Lebensphasen ausgeweitet.
  • Für die Gesundheitsförderung und Prävention in der frühen Kindheit hat die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW neue Grundlagen erarbeitet.
  • Gesundheitsförderung Schweiz entwickelte branchenspezifischen Lösungen im Bereich «Betriebliches Gesundheitsmanagement», zum Beispiel für Mitarbeitende in den Schulen.
  • In Zusammenarbeit mit anderen Bundesämtern hat das BAG Pilotprojekte unterstützt, welche eine bewegungsfreundliche Umgebung schaffen. Auch Projekte, welche die aktive Mobilität wie das Velofahren fördern, erhielten finanzielle Unterstützung.
  • Das BAG hat das Online-Beratungsportal zu Suchtfragen «www.Safezone.ch» weiterentwickelt.
  • Damit sich weniger Drogenkonsumierende mit Hepatitis C anstecken, haben Infodrog und BAG Richtlinien für die verschiedenen Settings erarbeitet, in welchen sich Drogenkonsumierende bewegen. So beispielsweise für ambulante Suchtberatungsstellen oder Arztpraxen.

Die verschiedenen Partner arbeiten im Rahmen der Strategien enger zusammen, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Die Umsetzung der beiden Strategien läuft insgesamt plangemäss. Sie ist aber für alle Beteiligten anspruchsvoll, denn die Zusammenarbeit ist freiwillig und der Koordinationsaufwand sehr gross. Die zuständigen Bundesstellen, Gesundheitsförderung Schweiz und die Kantone orientieren sich stark an den Strategien. Zahlreiche Kantone setzen inzwischen ebenfalls Strategien um Dazu orientieren sie sich an den nationalen Grundlagen: gleichzeitig mehreren Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten vorbeugen oder bereichsübergreifende Suchtprävention betreiben.

Angepasste Massnahmenpläne für 2021 bis 2024

Am 19. August 2020 hat der Bundesrat die Massnahmenpläne zur Kenntnis genommen, die nun in den Jahren 2021 bis 2024 umgesetzt werden. Dies sowohl für die NCD-Strategie wie auch für die Nationale Strategie Sucht. Mit den Erfahrungen der ersten Halbzeit und den Ergebnissen aus der Evaluation hat das BAG die einzelnen Massnahmen und Aktivitäten konkretisiert und an aktuelle Herausforderungen angepasst. Beispielsweise hat es den Nutzen der neu konzipierten digitalen Austauschplattform Kommunikation ausformuliert: Die Plattform offeriert den Partnern einerseits alle Informationen rund um die Themen der nationalen Strategien NCD und Sucht sowie psychische Gesundheit (inkl. Suizidprävention) und porträtiert die Aktivitäten und Angebote des BAG. Zudem ermöglicht sie den Partnern, ihre Angebote darzustellen und den Austausch zu pflegen. Die Plattform steht den Partnern ab Frühling 2021 zur Verfügung.

Noch mehr als in der ersten Halbzeit werden Synergien genutzt – sowohl zwischen den Trägern und wichtigsten Akteuren wie auch zwischen den Bereichen Sucht, NCD und psychische Gesundheit. Weiter ist neu die Demenzprävention in den Massnahmenplänen festgehalten.

Massnahmenplan 2021-2024 der nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten

Massnahmenplan 2021-2024 der nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten

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Kontakt

Eva Bruhin
Leiterin Sektion Präventionsstrategien

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